Unsere Forschung und Entwicklung

Entwicklung der Therapien von Morgen

Für innovative Forschung und Entwicklung braucht es Kreativität genauso wie die Disziplin solider Wissenschaft. Die Herausforderungen bei dem Vorhaben, Therapien von Morgen zu entwickeln, sind Ansporn für unser Team von spezialisierten Wissenschaftlern auf den Gebieten der Biologie, Chemie, Pharmakologie, translationalen Medizin und klinischen Forschung. Ihr Verantwortungsbewusstsein, und nicht zuletzt auch eine Leidenschaft für die Sache, tragen dazu bei, dass Krebspatient:innen weltweit die nötigen Therapien erhalten.

Auf molekulare Merkmale ausgerichtete Wirkstoffe

Bahnbrechende Fortschritte bei der Gensequenzierung und anderen Methoden zur Charakterisierung von Tumoren haben es möglich gemacht, Krebs auf der Ebene bestimmter molekularer Merkmale zu untersuchen, wie Auffälligkeiten bei den Genen HER2, BRCA, BRAF, ALK und EGFR und den entsprechenden Proteinen. Die Fähigkeit, spezielle Subpopulationen der Erkrankung anhand von Mutationen in bestimmten Genen und Proteinen ermitteln zu können, ist ein überaus wichtiger Fortschritt in der Onkologie und hat zu neuen, wirksameren Behandlungen geführt.

Dieses „rationale“ Wirkstoffdesign, bei dem Zielstrukturen aufgrund ihrer Rolle für das Wachstum und Überleben von Krebszellen ausgewählt werden, war von Beginn der Eckpfeiler unserer Entwicklungsarbeit.

Immunonkologika

Die Rekrutierung des körpereigenen Immunsystems zur Bekämpfung einer Krebserkrankung ist ein vielversprechendes und zugleich komplexes Vorhaben. Immun-Checkpoints sind Moleküle auf bestimmten Immunzellen, durch deren Aktivierung oder Deaktivierung eine Immunantwort ausgelöst wird.

Unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung konzentriert sich auf die Rezeptoren PD-1/PD-L1- (programmed cell death 1, programmed cell death ligand 1) sowie weitere Aspekte tumorassoziierter Immunzellen. Ziel ist die Entwicklung neuartiger Wirkstoffkandidaten, die die Fähigkeit der Immunzellen stärken, um eine Antwort gegen Krebszellen auszulösen. Daneben arbeiten wir an der Identifizierung von Mechanismen, die es Tumoren ermöglichen, sich dem Immunsystem zu entziehen und Schwachstellen im Krebs-Immunitätszyklus auszunutzen. Tislelizumab beispielsweise ist ein von uns selbst entwickelter Immun-Checkpoint-Inhibitor. Ociperlimab (BGB-A1217), T-Zell-Immunrezeptor (TIGIT) ist unser in der Prüfung befindlicher humanisierter monoklonaler Antikörper, der darauf ausgelegt ist, mit hoher Spezifität und Affinität an TIGIT zu binden. TIGIT (T-Zell-Immunrezeptor mit Immunglobulin- und ITIM-Domäne) ist eine vielversprechende Zielstruktur für die Immuntherapie gegen Krebs und könnte Immunzellen vor der immunsuppressiven Mikroumgebung von Tumoren schützen.

Kombinationslösungen

Zielgerichtete Onkologika blockieren essenzielle biochemische Signalwege oder mutierte Proteine, die von den Tumorzellen für Wachstum und Überleben benötigt werden. Dennoch können andere Immunmechanismen des Körpers die Antwort der Patient:innen behindern.

Unsere F&E-Abteilung untersucht Kombinationstherapien, die auf unterschiedliche Schritte der Anti-Tumor-Immunität abzielen, und sucht nach möglichen Synergien, die zu einem stärkeren und länger anhaltenden Ansprechen bei der Zerstörung von Tumoren führen könnten. Wir glauben, dass die Kombination von immunonkologischen (I-O) Wirkstoffen mit zielgerichteten Wirkstoffen in einem länger anhaltenden Ansprechen und besseren Überlebensraten resultieren könnte. Mit einem innovativen, biologisch basierten Ansatz und fortschrittlichen Krebsmodellen, die zur effizienten Untersuchung von I-O-Kombinationstherapien konzipiert wurden, forschen wir an der nächsten Generation von Krebstherapien.

Wir erforschen kontinuierlich die Rolle unserer intern entwickelten Wirkstoffkandidaten in Kombinationstherapien auf allen Teilgebieten der Onkologie. So sind wir beispielsweise überzeugt, dass vieles dafür spricht, unseren Anti-PD-1-Antikörper Tislelizumab mit einigen unserer in der klinischen Prüfung befindlichen Wirkstoffen zu kombinieren, wie auch dafür, unseren BTK-Inhibitor Zanubrutinib mit anderen Wirkstoffen zu kombinieren.